Wie sieht das MBSR Kurshandbuch aus?
Alle Teilnehmenden enthalten neben den Audiodateien mit Meditationsanleitungen und den wöchentlichen Impuls-Emails auch ein Kurshandbuch in ausgedruckter Form: eine Mappe,…
Alle möglichen Kurse können wir mittlerweile online buchen und auch die Anmeldung zum MBSR Kurs könnte man mit ein paar Klicks machen. Also warum extra noch ein Gespräch vor der Anmeldung, wenn man sich ohnehin beim Kursstart kennenlernt? Und worum geht es bei diesem Gespräch überhaupt?
Für viele MBSR Lehrende ist ein unverbindliches Vorgespräch ein fixer Bestandteil des Anmeldeprozesses. Und das, obwohl es ganz schön viel Zeit in Anspruch nimmt, organisatorisch nicht immer leicht ist und es sogar passieren kann, dass sich’s ein Interessent noch anders überlegt. Aus meiner Sicht ist es jedoch sehr wichtig, dass die Teilnehmenden eine gute Grundlage für ihre Entscheidung haben – und dafür hat sich so ein Gespräch – z.B. in einem Café, bei einem Spaziergang oder ggf. auch per Video – gut bewährt.
Achtsamkeit ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Nicht weil plötzlich alle so achtsam mit sich und anderen umgehen, sondern eher, weil es ein Dauerthema in den (sozialen) Medien geworden ist und fast jeder schon davon gehört hat. Vieles wird verkürzt dargestellt, einiges wird verzerrt, manches ist einfach falsch.
Das Vorgespräch ist eine gute Gelegenheit, die eigenen Vorstellungen und Erwartungen an Achtsamkeit und MBSR zu besprechen und sicherzustellen, dass diese mit der Realität zusammenpassen.
Beispielsweise wird Achtsamkeit oft als reine Entspannungstechnik gesehen. Tatsächlich geht es dabei aber um so viel mehr. Im Zentrum von MBSR steht ein langfristig besserer Umgang mit den Aufs und Abs des Lebens. Kurzfristige Entspannung ist eher ein willkommenes Nebenprodukt.
Vorab über mögliche Einschränkungen zu sprechen, die für den Kurs relevant sein könnten, schafft für beide Seiten Sicherheit. Das können körperliche Themen sein, vielleicht tun dir manche Bewegungen nicht gut oder oder du kannst nicht lange sitzen, oder auch seelische Themen über der Lehrende Bescheid wissen sollte oder auf die besondere Rücksicht zu nehmen ist. Meiner Erfahrung nach schafft es ein gutes Gefühl hinsichtlich des Kursstarts, wenn relevante Themen im Vorfeld besprochen sind.
Bei MBSR geht es nicht darum, passiv Inhalte zu konsumieren. Wer theoretisches Wissen bevorzugt, ist mit einem Buch wesentlich besser und günstiger dran. Beim MBSR Kurs geht es um die Kultivierung von Achtsamkeit im Alltag und dafür ist es notwendig, auch eigenständig zwischen des Kurseinheiten mithilfe der zur Verfügung gestellten Audioaufnahmen zu üben.
Im Vorgespräch wird auch dieses Thema besprochen und idealerweise kann gemeinsam überlegt werden, wann und wie diese Übungszeit im Alltag untergebracht werden kann. MBSR kann also paradoxerweise auch etwas stressig sein und mir ist es lieber, wir klären das vor dem Kursstart als danach.
Immer wieder sind noch Details zum Ablauf der Kurseinheiten oder organisatorische Fragen offen, die hier einfach geklärt werden können. Darüber hinaus ist Raum für alle sonstigen Fragen, die dir unter den Nägeln brennen oder dir vielleicht erst im Lauf des Gesprächs bewusst werden.
MBSR ist ein Gruppenkurs und die Inhalte sowie das eigenständige Üben stehen im Vordergrund. Trotzdem ist klar: die „Chemie“ muss stimmen um sich im Kurs wohlzufühlen. Das betrifft möglicherweise neben ganz persönlichen Aspekten und Eindrücken auch Einstellungen und Hintergründe von MBSR Lehrenden. Manche legen mehr Wert auf die buddhistischen Wurzeln des Programms, manche betonen einen therapeutischen oder klinischen Hintergrund, manche sind eher „straight“ unterwegs und manche haben vielleicht esoterische Facetten. Das standardisierte MBSR Programm bildet immer das Grundgerüst des Kurses, doch jeder Lehrende bringt gewisse Schattierungen mit ein. Dadurch ist für jeden etwas Passendes dabei.
Mehr über mich kannst du vorab schon hier nachlesen. Generell versuche ich meine MBSR Kurse möglichst lebens- und praxisnah, humorvoll, offen und authentisch zu gestalten. Als MBSR Lehrer bringe ich keine religiösen oder esoterischen Inhalte in den Kurs ein.
Alles in allem sehe ich das MBSR Vorgespräch als ein Qualitätskriterium für MBSR Kurse an. Es ist eine für beide Seiten gut investierte halbe oder dreiviertel Stunde und schafft eine solide Entscheidungsgrundlage und beste Voraussetzungen für einen „erfolgreichen“ Kurs.
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